Zum Bannfluch der französischen Freidenker gegen den BgA
Am 10. August 2011 wurden wir Mitglieder der »Internationalen Vereinigung der Freidenker« IAFT (»International Association of Free Thought«) in Oslo. Wir hatten darin einen Zusammenschluß religionsfeindlicher Kräfte gesehen, dessen Sinn im Informationsaustausch und der Koordination eventueller gemeinsamer Aktionen besteht, keineswegs in der Unterwerfung unter eine ferne Zentrale. Nun gibt es Streit, da die Funktionäre der meisten nationalen Organisationen um Staatsgelder buhlen und daher statt für religiöse Freiheit sich lieber gegen die religiöse Freiheit kleiner und schwacher Religionen engagieren, d.h. der gehetzten und gejagten Konkurrenz der Großkirchen oder des etablierten Islam. Uns ekelt das; so sehr wir Atheisten sind, so wenig wünschen wir uns einen Glaubenszwang zum Atheismus, am wenigsten durch die Gunst des Staates. Ein Papagei, der gelernt hat, zu sagen: »Einen Gott gibt es gar nicht« oder »drei und drei ist sechs« steht der Wahrheit oder Mathematik keineswegs näher als ein anderer Papagei, der »Gott ist groß« oder »drei und drei ist sieben« kreischt. Zum richtigen Ergebnis kommt man weder durch staatlichen Zwang noch durch sozialen Druck, sondern nur durch die Freiheit der diszipliniert geführten Debatte. Daher bedeutet uns diese Freiheit alles, ihr Ergebnis nur dann etwas, wenn es deren Resultat und nicht etwa ein Dogma ist.
Das sehen unsere Mitatheisten, besonders deren französische Fraktion, ganz anders und ekeln sich daher keineswegs vor der Jagd auf kleine und freie Konkurrenten der Großkirchen auf dem Markt der organisierten Phantasien, sondern wollen sich vielmehr durch das Mitmachen bei deren Verfolgung bei den diese betreibenden Staatsorganen als deren künftige Empfänger von Staatsknete einschmeicheln und bewähren. Dabei ist uns gemeinsam mit Voltaire, dem großen Unterstützer der Quäker und Hugenotten, völlig klar, daß nur Toleranz, d.h. Gewaltfreiheit der Debatte, statt neuer Dogmatik, den Religionen wirklich schadet und der Wahrheit statt Staats- oder Regierungsdogmatik, die größte Chance gibt.
Daraus ergab sich nun ein gewisser internationaler Briefwechsel mit unseren bestehenden wie ehemaligen laïzistischen Freunden, der freilich von der Seite ihrer französischen Führer in veritable Bannflüche ausartete, hinter deren hysterischen Heftigkeit und kirchenväterlichen Wut sich kein Papst zu verstecken bräuchte. Wer den Schriftwechsel kennenlerne möchte, der klicke hier:
Zur politischen Einordnung unserer kleinen Hysteriker ist das folgende Dokument vielleicht nicht schlecht geeignet – es ist konfliktlos proimperialistisch, auch wenn am Ende ein Sharia-Syrien steht. Aber das sind ja Peanuts für einen Uno-Geldjäger (»der Jäger der verborgenen Staatsknete«). Wir haben aus unserer eigenen, nämlich antiimperialistischen und leninistischen Position nie ein Hehl gemacht; aber ebensowenig haben wir andere Kämpfer gegen Religionsprivilegien und Kirchenmacht jemals gedrängt, sie zu übernehmen, oder pikiert auf sie herabgeschaut, wenn sie es nicht taten. Nun das erste Dokument:
Protestbrief an den Papst
Weil er ein angebliches Verflüssigungswunder an einer Jesusstatue in Indien als Schwindel entlarvte, wurde der Vorsitzende des Freidenkerverbandes Sanal Edamaruku vom örtlichen Pfarrer wegen »Gotteslästerung« angezeigt und ein strafrechtliches Verfahren gegen ihn in die Wege geleitet.
Drei prominente Autoren des AHRIMAN-Verlags haben bereits einen Brief an Benedikt XVI. als weisungsbefugtes Oberhaupt der katholischen Kirche geschrieben, den Sie im folgenden Link lesen können. Sobald eine Protestadresse vorliegt, werden wir sie hier veröffentlichen.
Zum Offenen Brief als PDF