Bund gegen Anpassung
Bund gegen Anpassung
Geburtenkontrolle – Arbeitszeitverkürzung – Gleichheit weltweit
August 2025

Corrigendum zu Ketzerbriefe 252

Durch eine redaktionelle Panne ist eine ältere Fassung von Kerstin Steinbachs Analyse zum Druck gelangt. Der korrekte Schluß des Artikels muß ab Seite 13 wie folgt lauten:

Mit den zitierten bekloppten Parolen kann die MLPD natürlich niemanden hinter dem Ofen hervorlocken und soll es vor allem nicht, sondern durch Parodie und Kasperei immunisieren. Dafür hat die Soros-Bande ihr Stiftungsgeld allerdings vorzüglich investiert (also in Fortbestand und optische Präsenz der andernfalls längst den Weg aller K-Gruppen in das Nichts gegangenen MLPD). Daß Marx/Lenin einerseits und Stalin andererseits wie Feuer und Wasser sind, merkt jeder schnell, der sich durch die das Marx-Bild wie eine Ikone der Lächerlichkeit vor sich her tragenden Sänger im Solde der US-Milliardäre (den Eignern des Monopolkapitals) nicht abschrecken läßt und den Originalen zuwendet.

Das war soweit die sachliche Kritik des widerwärtigen Unfugs – sie setzt immerhin ein Minimum an Kenntnis voraus, z. B. über die russische Revolution, über Ziele und Ausführungen Lenins oder über Lehre und Programm von Marx und Engels. Doch diese kann bei 99,9% des Publikums, das die Hunderttausende teurer und keinem Pogrom ausgesetzter – komisch, wenn die doch sooo radikal sind! – MLPD-Plakate sieht, aber die MLPD nicht wählt, ganz und gar nicht vorausgesetzt werden, und bei dem Promille (wenn überhaupt), das sie doch wählt, wohl genausowenig. Von Bedeutung soll nur die Wirkung sein, die von ihnen ausgeht, und das ist sie: das also soll die echte, die ganz radikale Linke sein... na, von der wünscht aber wirklich kein geistig einigermaßen gesunder Mensch regiert zu werden, nämlich von erkennbar überdrehten Hysterikern, die noch dazu allen Vorgaben der vom US-Kapital eingesetzten örtlichen Regierung folgen, indem sie sie doppelt und dreifach so schrill wie diese bzw. deren Parteienorchester herauskrakeelen. Dann noch zur ruhigen Kenntnis zu nehmen, wofür Hammer und Sichel wirklich standen – nämlich für volle Verfügung der Produzierenden über die von ihnen produzierten Güter –, wird kaum noch einer wollen. Allerdings ist es trotzdem der einzig erfolgversprechende Weg in die massenhafte Freiheit und Mündigkeit, zu Fleisch und Auto, Fernreise und großer Wohnung für jeden, weshalb die dazugehörige Überlegung, die sich mit den Namen Marx, Engels und Lenin verbindet, zugemüllt und unter dem ungeheuren Scheißhaufen eines ebenso närrischen wie abstoßenden Pseudoradikalismus, der mit dem Originalprogramm der Arbeiterbewegung absolut nichts mehr zu tun hat, aber graphisch oder verbal verlötet wird, unrühmlich begraben werden soll. Und das ist, wie gesagt, ein paar Millionen Euro oder Dollar jenes fiktiven Bergarbeiter-Millionärs und imaginären Dagoberts, der in Wahrheit Soros, Rockefeller oder Gates heißen dürfte, ganz bestimmt wert. Auch der echte Stalin griff, wenn es Not tat, auf echte Irre aus russischen Klapsen zurück, wenn er falsche Zeugen brauchte; denn wenn Agenten unbrauchbar sind, tun es auch Geistesgestörte. Sie wirken durch Kontingenzsetzung durchaus so verheerend wie Giftgas.

Es bleibt nur noch die Frage übrig, woher die Mitglieder eines derart unattraktiven Vereins kommen; sie sollten ja allmählich ausgestorben sein wie diejenigen jeder anderen K-Gruppe ausnahmslos auch. Vermutlich sind auch wirklich nur noch ein paar ergrauende Knallköpfe vom Altbestand übrig, die sich auf irgendeine gewundene und gezwungene Weise mit dem Programm ihrer Partei beschäftigen; der Rest wird mit eiskalten und bezahlten (oder auf Belohnung hoffenden) Karrieristen aufgefüllt, deren Anlaufstelle zu diesem Zweck gegründete halbseidene, ebenfalls mit Steuergeldern finanzierte Organisationen sind wie z.B. "Campact" (eine sehr geschlossene, öffentlichkeitsscheue Gesellschaft) oder gar das infame Hetzerkollektiv "Correctiv", wo sich Nachwuchs-Politniks nach SA-Vorbild ihre Sporen als Brüller, Schläger und Verleumder zu verdienen suchen. Und für den dadurch organisierbaren Giftgasangriff auf Marx und Lenin dürfen und müssen sie auch Hammer und Sichel vor sich hertragen und bleiben ihr (Stiftungs-)Geld wert, solange es auch nur noch so wenige Menschen gibt, die sich ernsthaft an deren wahre Bedeutung erinnern. Denn diese ist gar nicht so schlecht – massenhaft gutes und freies Leben bleibt eben auch bei noch so lauter Anpreisung grünen Elends, Wimmelns und Entmündigung eine nie völlig totzukriegende Versuchung.

Kerstin Steinbach

 

Top