Bund gegen Anpassung
Bund gegen Anpassung
Geburtenkontrolle – Arbeitszeitverkürzung – Gleichheit weltweit

Irak

26. November 2022

Die Mutter aller Lügen:
die Brutkastenbabys

Am 10. Oktober 1990 legte die angebliche kuwaitische Krankenschwester "Nayirah" vor einem selbsternannten "Gremium für Menschenrechte" die hier dokumentierte tränenreiche "Zeugen"aussage ab, welche im Anschluß in allen US-amerikanischen Fernsehkanälen ausgestrahlt wurde und schlußendlich den USA den gewünschten Vorwand lieferte, den Irak zu überfallen, das Land in Schutt und Asche zu bomben, Hunderttausende von Zivilisten, Männern wie Frauen, zu ermorden und genauso Kinder und Säuglinge verhungern und elendig krepieren zu lassen. Entscheidend war aber, daß mit der Brutkastenlüge die Stimmung im US-amerikanischen Volk dahingehend umschlug, eine Invasion in den Irak (besser gesagt: ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg gegen den Irak) zu befürworten. "Nayirah", so hieß es, sei Zeugin gewesen, als irakische Soldaten im Sommer 1990 in einem kuwaitischen Krankenhaus Babys ihren Brutkästen entrissen hätten, um sie dann hilflos auf dem kalten Fußboden dem Tod preiszugeben (damals vermehrte sich die Zahl von zunächst 15 irgendwann sogar auf wundersame 300 Brutkastenbabys, von "Amnesty International" bestätigt; so viele Brutkästen auf einem Haufen mit den entsprechenden Frühgeborenen muß man, nur nebenbei, erst einmal in irgendeinem Krankenhaus dieser Erde finden...). Auch ein paar angeblich "vergewaltigte" britische Stewardessen irrlichterten als "Zugabe" kurzfristig durch die Medien.

Einige Monate später wurde allerdings bekannt, daß diese angebliche Krankenschwester die Tochter des kuwaitischen Botschafters in den USA war und die US-Regierung unter Bush sen. die PR-Agentur Hill & Knowlton beauftragt hatte, diese Lüge in die Welt zu setzen, um einen Kriegsgrund gegen den Irak zu erfinden. Diese public relations-Agentur hatte den Auftrag umgesetzt und mit "Nayirah" ihren Auftritt eingeübt, nachdem man über Meinungsumfragen zu der Erkenntnis kam, daß sich das Volk am meisten über ermordete Säuglinge, die wehrlosesten und mitleiderregendsten aller Opfer, empört und damit einen Überfall auf ein anderes Land tendenziell befürworten würde.

Hill & Knowlton mag exemplarisch für die intelligente Arbeit der spin doctors stehen; ihre "Öffentlichkeitsarbeit" (public relations) hätte man früher einfach als Propagandaarbeit bezeichnet. Nicht umsonst brüstete sich schon der erste so genannte spin doctor der Geschichte, Edward Bernays, damit, daß Goebbels alle seine Bücher kannte. Nun, seitdem haben sie eher noch dazugelernt.

Man kann, ob Freund oder Feind des US-Monoimperialismus, diese Inszenierung als "Mutter aller Lügen" bezeichnen, denn sie steht exemplarisch für eine nach dem Untergang der Sowjetunion neue Qualität an designter Lüge und Propaganda der US-Aggressoren, mit der ein ganzes Land mal eben schnell "zurück in die Steinzeit" gebombt wurde, ohne daß die "Lügenpresse" – das Wort war damals noch nicht geprägt – den zutreffenden Terminus "Angriffskrieg", der ihr jetzt so locker sitzt, auch nur gepiepst hätte.

Das Ausmaß an Lüge und Suggestionen (in Deutschland seinerzeit durch die auf Machtanschleimer Hans Magnus Enzensberger zurückgehende Propagandaformel "Saddam = Hitler" ergänzt; der 'Spiegel' trompetete sie hinaus) die tagtäglich auf unser Hirn einprasseln, ist inzwischen unerträglich geworden, und man tut gut daran, exemplarisch an einem Beispiel die Struktur, wie die spin doctors psychologisch vorgehen, zu verstehen, um zu gegebener Zeit die nächste Lüge schneller zu durchschauen (man will ja schließlich nach Rußland auch noch Krieg gegen China führen, der nächste Vorwand kommt bestimmt...). Das Prinzip lautet: Je größer die Lüge, desto eher wird sie geglaubt – unter der Voraussetzung, daß sie von einem "starken Sender" kommt.

Da die "kuwaitische" Krankenschwester mit ihrem amerikanischen Akzent und der heuchlerisch tränenerstickten Stimme schwer zu verstehen ist, veröffentlichen wir den Wortlaut in der beigefügten PDF-Datei.

06. September 2002

Bund gegen Anpassung zum neokolonialistischen Angriff auf den Irak:

Gegen den geplanten Angriff der USA (eventuell zusammen mit ihren Knechten) auf den Irak sind wir hilflos. So wie die Deutschen, die gegen Hitler waren – mindestens zwei Fünftel der Bevölkerung, also mehr als es mit Fernsehen gewesen wären –, nichts gegen Hitlers Angriff auf Polen tun konnten, so können wir, eine winzige Minderheit in einem Vasallenstaat, nichts gegen den genauso ungerechten Angriff der US-Imperialisten auf den Irak unternehmen. Allein schon ihn in klaren Worten zu benennen, ist fast halb so gefährlich wie seinerzeit die Kritik des Polen-Überfalls, wird auf jeden Fall ungern gesehen und gerne zerquatscht und kann, wenn es namentlich rauskommt, zum Verlust der bürgerlichen Existenz führen.

Wir können gegen den US-Imperialismus so wenig effektiv kämpfen wie die besseren Deutschen – etwa 35 % – zu ihrer Zeit gegen den Hitler-Imperialismus. Hitlers Überfall auf Polen war scheußlich und ungerecht, der US-Überfall auf den unabhängigen, nicht feudalistischen Irak ist genauso scheußlich und ungerecht, und zum Warschauer Ghetto der Gegenwart haben ihn die US-Imperialisten durch ihre Handelsblockade (»Embargo«) schon gemacht. Es bleibt uns nur übrig, ihnen und ihren Handlangern, ob vor oder nach irgendwelchen lächerlichen»Wahlen«, unsere tiefste Verachtung auszusprechen. Vergessen werden wir niemals, so wenig, wie wir Brandts Verfassungsbruch (vom 28.1.1972) vergessen haben noch jemals vergessen werden.

Pfui und abermals pfui über die Neokolonialisten und Mörder!

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